Anrainerkommunen präsentieren Zielbild für die Folgelandschaft des Tagebau Hambach

Hambach-Plan im „Rheinland-Tempo“

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Goldene Aue: am Rand der Goldenen Aue ist ein Besucher- und Informationszentrum geplant, das mit Aussichtspunkten, Ausstellungen und einem gastronomischen Angebot ein Startpunkt für Ausflüge in die Rekultivierung sein kann und einen weiten Blick auf die Region und den Hambach See bietet.
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Porte Sophia: Die Einleitung des Rheinwassers in den Tagebau soll inszeniert werden. Dies ist nur eine mögliche Visualisierung. Wie das Bauwerk am Ende aussehen wird, ist noch nicht final entschieden.
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Bürgerwald: Mit steigendem Wasserspiegel sollen am Seeufer möglichst früh ein Ort für die ruhige Erholung mit einem naturnahen Wiesenstrand, einer Halboffenlandschaft mit heimischen Laubbäumen und Sträuchern sowie einem Bootsanleger entstehen.
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Abschlusspräsentation: Boris Linden, Geschäftsführer der Neuland Hmabach GmbH (l.) und Michael Eyll-Vetter, Leiter der Sparte Entwicklung Braunkohle bei RWE Power (r.) nehmen die sechs Bürgermeister der Anrainerkommunen bei der Präsentation des Rahmenplans Hambach in die Mitte
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Gesamtplan: Im Tagebau selbst sollen bereits frühzeitig, während der Befüllung des Sees, temporäre Nutzungen ihren Platz finden. Dazu gehören öffentliche Zugangsbereiche zum ansteigenden Wasserspiegel, schwimmende Nutzungen mit Pontons und Stegen, aber auch Bereiche für ökologische Entwicklung vor allem vor dem Hambacher Forst und der Sophienhöhe.

Es war ein starkes Bild und ein Signal der Geschlossenheit für die Region rund um den Tagebau Hambach: Die sechs Bürgermeister der Anrainerkommunen Elsdorf, Kerpen, Titz, Jülich, Merzenich und Niederzier standen am Donnerstagabend, 22. Februar 2024, auf der Bühne der bis auf den letzten Platz gefüllten Noca-Halle in Niederzier und präsentierten den Rahmenplan Hambach. Hinter  ihnen wurden die Visionen der Planer an die Wand projiziert, die einen Ausblick darauf gaben, wie die Tagebaufolgelandschaft einmal aussehen könnte. Von Aufbruchstimmung und einem „neuen Wir-Gefühl im Revier“ schrieb der „Kölner Stadt-Anzeiger“ nach der Veranstaltung.

„Wir haben gemeinsam einen Heimatplan entwickelt“, sagte stellvertretend Andreas Heller, Bürgermeister der Stadt Elsdorf und Aufsichtsratsvorsitzender der Neuland Hambach GmbH, die im Auftrag der sechs Kommunen den Planungsprozess vorantreibt. Auf 8500 Hektar sollen im ursprünglich genehmigten Abbaugebiet verschiedene Nutzungen, wie Tourismus, Landwirtschaft und die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, zusammengeführt werden. Eine zentrale Rolle spielt der Hambachsee, der ab 2030 mit Rheinwasser gefüllt wird und nach 40 Jahren der volumenmäßig zweitgrößte See Deutschlands sein wird. Rund um den See soll viel Freizeitwert entstehen - mit Seilbahnen, naturnahen Erholungsflächen, einem Hafenquartier, Radwegen und einem Informations- und Besucherzentrum auf der Sophienhöhe. Doch auch Gewerbe soll sich auf den Flächen der sogenannten Tagesanlagen ansiedeln. 
„Wir Anrainer planen und gestalten mit der Neuland Hambach eigenständig unsere Ideen für unsere Heimat – im Interesse der Menschen hier“, sagte Bürgermeister Heller. Er betonte, dass ein sehr guter Kompromiss gefunden worden sei, der sowohl kleinen Gemeinden wie Titz als auch Städten wie Kerpen gerecht werde. Er dankte RWE Power für die verlässliche und partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Auch Michael Eyll-Vetter, Leiter der Sparte Entwicklung Braunkohle, hob den intensiven und konstruktiven Austausch mit allen Beteiligten hervor. Dies habe dazu beigetragen, dass in Verbindung mit dem Rahmenplan Hambach in nur drei Jahren ein Braunkohlenplan „im Rheinland-Tempo“ entstanden ist. Er habe das „raumplanerisch Wünschenswerte mit dem technisch Machbaren in Einklang gebracht“: Normalerweise dauerten solche Verfahren zehn Jahre und länger.

Für die Mitarbeitenden der Fachbereiche Regionaler Wandel, Liegenschaften, Projektentwicklung, wasserwirtschaftliche Planung und Tagebauplanung von RWE Power war das Schnellverfahren daher eine arbeitsreiche Zeit. Viele Wünsche mussten geprüft, zahlreiche Änderungen berücksichtigt werden. Eine technische Herausforderung sind zum Beispiel die gewünschten Seezugänge für die Zeit der Zwischennutzung ab etwa 2040. Schon zehn Jahre nach Beginn der Flutung wird der See 12 Quadratkilometer groß sein, drei mehr als der Tegernsee. Damit diese Wasserfläche auch für die Menschen der Region zugänglich wird, müssen Rampen im Tagebau hergestellt und schwimmende Pontons oder Stege gebaut werden, die sich dem steigenden Wasserspiegel anpassen können. Michael Eyll-Vetter dankte seinem Team für die erfolgreiche Arbeit in einem komplexen, intensiven, aber effizienten Planungsprozess.