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Ressourcenschutzsiedlung Bedburg-Kaster: Erschließung für ein smartes Wohngebiet beginnt

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Das Gruppenbild zeigt v.l.n.r: Bürgermeister Sascha Solbach, Klaus Dosch (Faktor-X-Agentur), Erik Schöddert (RWE Power) und Gereon Frauenrath (Frauenrath BauConcept GmbH). Bildquelle: RWE Power. Nutzung des Bildes für die Presse honorarfrei.
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Das Gruppenbild zeigt v.l.n.r: Bürgermeister Sascha Solbach, Klaus Dosch (Faktor-X-Agentur), Erik Schöddert (RWE Power) und Gereon Frauenrath (Frauenrath BauConcept GmbH). Bildquelle: RWE Power. Nutzung des Bildes für die Presse honorarfrei.
  • Wohnen im „Reallabor der Energiewende“ schont Ressourcen und spart Energie
  • SmartQuart wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert

Bedburg, 23. September 2020

In Kaster werden Menschen demnächst in einem „Reallabor der Energiewende“ wohnen. Ob sie sich dort wohlfühlen werden? Mit Sicherheit. Denn was sich nach Experiment anhört, wird in Wirklichkeit ein attraktives Wohngebiet von hoher Lebensqualität. Die Stadt Bedburg und RWE Power beginnen jetzt nach mehrjähriger Planung mit der Erschließung des sechs Hektar großen Baugebiets am Rand der Kasterer Höhe. Der Grundausbau mit Baustraßen und Kanalisation kostet rund 1,5 Millionen Euro. Der Bau der Ressourcenschutzsiedlung Bedburg-Kaster startet voraussichtlich im nächsten Sommer.

Das neue Quartier wird 130 Wohneinheiten Platz bieten. In der städtebaulichen Konzeption geht man für regionale Maßstäbe neue Wege: Es entsteht ein architektonisch abwechslungsreiches Wohngebiet mit moderner Architektur und begrünten Dachflächen.

Zudem werden die Ein- und Mehrfamilienhäuser in der Gebäudetechnik ihrer Zeit deutlich voraus sein: Alle Baumaterialien sind nachhaltig, ihre Strom- und Wärmeversorgung basiert auf zentral und dezentral organisierten erneuerbaren Energiequellen und -speichern. Dafür sorgen renommierte Partner, wie die E.ON Energy Solutions GmbH, die Frauenrath BauConcept GmbH und die Faktor-X-Agentur der indeland Entwicklungsgesellschaft GmbH. Die innovative und sektorenübergreifende Energieversorgung von E.ON ist Teil des Reallabors SmartQuart und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit seinem Programm „Reallabore der Energiewende“ gefördert. 

Die Siedlung wird unter dem in Fachkreisen etablierten Markennamen „Faktor X“ realisiert. Faktor X reduziert den Baustoffeinsatz, den Energiebedarf und die Umweltauswirkungen, die ein Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus verursacht. Es sollen zum Beispiel Holz, Dämmmaterial aus Naturstoffen und Recycling-Baustoffe verarbeitet werden. So errichtete Gebäude verbrauchen weniger Ressourcen und Energie als konventionelle Bauten und sind von der Errichtung bis zum Abriss deutlich klimaschonender. 

Das Konzept Faktor X wurde bereits in Eschweiler und Inden mit Prototypen erfolgreich umgesetzt. Erstmals wird die ressourcenschonende Bauweise in Kooperation mit einem Bauträger seriell umgesetzt. Die Faktor-X-Agentur wird auch das Bedburger Projekt begleiten. Darüber hinaus wird der zu E.ON gehörende Verteilnetzbetreiber Westnetz ein innovatives Wärmekonzept einbauen: Zum einen wird die Siedlung an den örtlichen RWE-Windpark Königshovener Höhe und einen dort noch zu errichtenden Stromspeicher angeschlossen. 

Zum anderen wird E.ON ein innovatives LowEx-Wärmenetz mit niedrigen, gleitenden Vorlauftemperaturen in Kombination mit zentralen und dezentralen Wärmepumpen einsetzen. Abgerundet wird die Wärmeversorgung durch Nutzung der lokal verfügbaren Umweltwärmequellen Abwasser und Erdwärme. Hierdurch werden den Bewohner Warmwasser und Wärme- bzw. Kühlungsenergie zur Verfügung gestellt. Lokal erzeugter Windstrom wird die Siedlung mit grüner Energie versorgen. Zudem wird die Siedlung mit Ladestationen für Elektroautos ausgestattet. Ein digitales Quartiersmanagement vernetzt die Bewohner, verarbeitet sämtliche Prozessdaten und optimiert auf diese Weise die Versorgung kontinuierlich im laufenden Betrieb.

Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach: „Ich bin stolz und glücklich, dass wir in Bedburg zeigen können, dass erstklassiges Wohnen und dabei Klimaschutz praktizieren bereits in 2020 auf einem sehr hohen Standard möglich ist. Wir beginnen heute mit unseren Partnern ein bundesweit einzigartiges Projekt im Bereich Energieversorgung und Nachhaltigkeit. Für uns als Stadt mitten im Braunkohlerevier ist die Siedlung mehr als nur ein neues Quartier, sie hat Symbolcharakter für einen progressiven und mutigen Umgang mit dem Strukturwandel.“

Erik Schöddert, bei RWE Power Bereichsleiter Umsiedlung und Flächenmanagement: „Das Rheinische Revier soll auch im Strukturwandel ein toller Ort zum Leben und Arbeiten bleiben. Die Ressourcenschutzsiedlung mit ihrem ganzheitlichen Ansatz für Architektur und Energieversorgung ist ein hervorragender Beitrag dazu.“

Katja Uecker, Projektleiterin bei der E.ON Energy Solutions GmbH: „Ziel des Projekts ist es, den Einsatz fossiler Energieträger in den Projektquartieren weitgehend zu vermeiden sowie die Quartiere als flexible Teile eines zukünftigen Energiesystems zu Akteuren der Energiewende werden zu lassen. Bedburg repräsentiert eine typische kleinstädtische Bebauungsdichte und kann damit eine echte Vorbildfunktion für ähnlich strukturierte Quartiere einnehmen.“ 

Über SmartQuart

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Reallabor SmartQuart will zeigen, dass der Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung innerhalb eines Quartiers sowie im Zusammenspiel mit benachbarten Quartieren bereits heute technisch und wirtschaftlich möglich ist. Dazu werden drei Quartiere in den Städten Essen und Bedburg in Nordrhein-Westfalen sowie Kaisersesch in Rheinland-Pfalz jeweils in sich und miteinander vernetzt. So sollen sich die unterschiedlich strukturierten Quartiere im systemischen Verbund nachhaltig und wirtschaftlich ergänzen und Energie untereinander austauschen. SmartQuart, das ein Konsortium aus zehn Partnern unter der Leitung des Energieunternehmens E.ON erarbeitet hat, wird bis Ende 2024 neue Produkte und Lösungen für die Planung, die Errichtung und den Betrieb energie-optimierter Quartiere entwickeln. Dafür werden insgesamt mehr als 60 Millionen Euro investiert.

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