RWE Power AG

Frösche werden verhört

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  • Eine Tierart eröffnet den Frühling: Springfrösche auf der Sophienhöhe
  • Wissenschaftler kartiert Bestände und hilft, die Rekultivierung weiter zu verbessern
  • Forschungsstelle Rekultivierung und TH Bingen arbeiten für die Artenvielfalt 

Essen/Köln, 5. März 2021

Wenn Marius Schneider auf der Sophienhöhe für seine Master-Arbeit unterwegs ist, verhört er die Amphibien. So nennen es die Zoologen, wenn sie ihre Ohren spitzen und die einzelnen Tierarten nach ihren Balzrufen unterscheiden. So ist der Springfrosch derzeit in und an den Gewässern auf der Sophienhöhe aktiv. Rana dalamatina, so sein wissenschaftlicher Name, wacht schon früh im Jahr aus der Winterstarre auf und geht auf Partnersuche. „Wenn das Quaken des Springfroschs zu hören ist, wird es definitiv Frühling“, sagt Melanie Gutmann von der Forschungsstelle Rekultivierung.

Auf der Sophienhöhe lebt der Springfrosch seit mindestens 20 Jahren. Er wurde aus Tümpeln im Tagebauvorfeld dorthin umgesiedelt. Auf der rekultivierten Anhöhe am Tagebau Hambach gibt es nicht nur viel Wald, sondern auch fast 20 Gewässer. Dort ist der Binger Student Marius Schneider in diesen Wochen unterwegs und kartiert den Amphibienbestand. Aus der Bestandsdichte etwa des Springfroschs kann er ableiten, ob der neue Lebensraum für diese Tierart passt und was noch verbessert werden müsste. Der Springfrosch ist in den Augen der Rekultivierungsfachleute eine „Ziel-Art“. Wo er heimisch wird, stimmt es für eine ganze Lebensgemeinschaft von Tieren und Pflanzen und wächst die Artenvielfalt.

Im Rahmen ihrer Biodiversitätsstrategie optimiert RWE Power derzeit die Gewässer auf der Nordseite der Sophienhöhe für den Springfrosch. Optimieren heißt, dafür zu sorgen, dass sich die Flachwasserbereiche gut zum Laichen eignen und die Ufer frei von Bäumen und Sträuchern sind.  Dafür hat die Forschungsstelle Rekultivierung die Technische Hochschule (TH) Bingen an ihrer Seite.

Der Springfrosch gilt als besonders anspruchsvolle Tierart, die an und in Gewässern in naturnahen Laubwäldern mit ausgeprägter Krautschicht leben und laichen. Auf der Sophienhöhe werden deshalb zusätzliche Laichgewässer angelegt, um die vorhandenen Amphibien-Populationen zu vernetzen. Günter Roland und Michael Stoffels von der Forschungsstelle Rekultivierung sowie Gerd Stock vom Tagebau Hambach haben im Winter bereits vorhandene Gewässer freigeschnitten, neue Tümpel angelegt und sie mit Amphibienzäunen versehen.

Die Springfrösche wandern bereits seit Mitte Februar zu ihren Laichgewässern und sollen sich nun dort wohlfühlen und sich vermehren. Marius Schneider von der TH Bingen prüft den Erfolg der Maßnahmen, indem er Fangzäune aufstellt, um die Populationsdichte der Springfrösche an den neuen Laichgewässern zu untersuchen: „Wir haben die Gewässer vorbereitet. Nun gilt es sicherzustellen, dass die Tiere die neuen Tümpel auch tatsächlich annehmen, um dort zu laichen. Das überprüfen wir regelmäßig.“

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