Status: | Seit 9. Juni 2022 außer Betrieb |
Lage des Kraftwerks | Dortmund, NRW |
Kraftwerkstyp | Heizkraftwerk |
Brennstoff | Erdgas |
Rauchgasreinigung | Durch primärseitige Maßnahmen bleiben die Rauchgasemissionen unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte |
Daten, Zahlen, Fakten
Stromproduktion seit 1897
Das Kraftwerk erzeugte erstmals 1897 Strom mit einer maximalen Leistung von zwei Megawatt. Eine grundlegende Erneuerung erfuhr der Standort in den Jahren 1935 bis 1938 mit einem Ausbau auf 55 Megawatt elektrischer Leistung. Im Jahr 1950 wurde der erste Fernwärmekunde mit Heizdampf versorgt. Dies war der Beginn der Stromerzeugung nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, wie sie bis zur Einstellung des Betriebes am Standort praktiziert wurde. In den Jahren 1974/75 wurden auf Basis des umweltfreundlichen Brennstoffs Erdgas neue Kesselanlagen auf dem Kraftwerksgelände gebaut. Die alten Anlagen gingen danach schrittweise außer Betrieb und wurden in den Jahren 2010/2011 abgerissen.
Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung
Im Jahr 2014 wurde am Standort eine neue Vorschaltgasturbine (VGT) in Betrieb genommen. Sie unterstützte den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und damit ein wichtiges Ziel der Energiewende. Die Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt von RWE Generation und der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH. Beide Unternehmen haben hierfür jeweils sieben Millionen Euro investiert. Die Potenziale zur Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung wurden mit der VGT deutlich gesteigert. So konnten jährlich bis zu 45.000 Haushalte mit Strom versorgt werden; zuvor waren es 10.000. Außerdem erzielte die neue Turbine im Vergleich zu älteren Anlagen ohne KWK eine CO2-Einsparung von bis zu 36.000 Tonnen pro Jahr.
Sicherung der Fernwärmeversorgung
Bis zur Außerbetriebnahme des Standortes sicherte dieser nach stetigen Erneuerungen mit vier gasgefeuerten Kesseln und einer Gesamtwärmeleistung von 170 Megawatt die Fernwärmeversorgung von Dortmund und speiste rund 300 Tausend Megawattstunden pro Jahr in das Fernwärmenetz ein, darüber hinaus wurden bis zu 130 Megawattstunden Strom erzeugt. 2003/2004 wurde die Anlage um eine Turbine ergänzt und die komplette Leittechnik erneuert. 2014 ging die neue Vorschaltgasturbine in Betrieb, wodurch die Effizienz und Umweltfreundlichkeit des Kraftwerks weiter erhöht wurden. Von der zentralen Leitwarte am Standort Essen-Karnap wird das Heizkraftwerk Dortmund bedient und überwacht.
Anlage ging am 9. Juni 2022 vom Netz
Ursprünglich sollte das Heizkraftwerk bis zum 30. September 2022 betrieben werden, aber nun wurde die Anlage bereits am 9. Juni 2022 zum letzten Mal abgefahren. Diese Entscheidung trafen RWE und der Betreiber des Dortmunder Fernwärmenetzes DEW21. Da das HKW Dortmund ausschließlich DEW21 beliefert, wäre der fortlaufende Betrieb des Kraftwerks unwirtschaftlich.
Die Planung für den Rückbau der Anlagen auf dem Gelände hat bereits begonnen. Die damit einhergehenden Arbeiten sollen voraussichtlich Mitte 2023 beginnen. Danach übernimmt DEW21 das Grundstück des heutigen Heizkraftwerks.