Umfangreiche Instandhaltung von Bagger 284 am Tagebau Garzweiler II

Verletzter Riese

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73,4 Meter hoch, 32,5 Meter breit und 7.781 Tonnen schwer. Das ist Bagger 284, eingesetzt im Tagebau Garzweiler II. Von außen: scheinbar unkaputtbar. Doch auch ein Riese verletzt sich manchmal.

Im Sommer passiert es: Bauteile des Baggers verhaken sich ineinander. Die Aufhängung der teleskopierbaren Brücke, quasi der Verbindungsarm zwischen Schaufelradbagger und Bandanlage, verkantet sich. Der Stahl bekam dadurch Risse und zahlreiche andere Bauteile gingen kaputt. Die Folge: fünf Wochen Stillstand.

Vor dem Hintergrund der Sicherheitsbereitschaft 2.0 (Sibe 2.0) wurden die kohlefördernden Bagger im Tagebau Garzweiler dringend gebraucht – auch deshalb war es wichtig, dass Bagger 284 schnell wieder in die Einsatzbereitschaft wechseln konnte. Um den Betriebsausfall teilweise auszugleichen und einem erneuten Ausfall vorzubeugen, wurde die Grundinstandhaltung um ein halbes Jahr vorgezogen.

Verjüngungskur für Bagger 284

So verpassten die Mitarbeitenden dem Riesen, der in diesem Jahr stolze 50 Jahre alt wird, eine über 100 Punkte umfassende Verjüngungskur.

Um den straffen Zeitplan von nur zehn Wochen einzuhalten, musste die Belegschaft im 3-Schichtbetrieb arbeiten. Der wohl spektakulärste Vorgang war hierbei der Austausch von 24 Metern Brückenschiene. Hierfür musste die Brücke in horizontaler Lage abstützt, mit einem Arbeitsgerüst versehen und erneuert werden. Dabei war wichtig: den Bagger wieder auf die ursprünglichen Maße einzustellen (in etwa so, als müsste man nach einem Unfall die Spur des Autos neu einstellen). Besondere Herausforderung hierbei war nicht nur die knappe Zeit, sondern auch die „Maßhaltigkeit“, heißt: die Spurweite der beiden Brückenschienen zueinander musste neu ausgerichtet werden.

Grundinstandsetzung in Rekordzeit

Ob Austausch der Brückenschiene, Wechsel des Hubwindenseils, Verschleißsanierung oder Gerüstbauarbeiten – durch den Einsatz der beteiligten Mitarbeitenden wurde Bagger 284 wieder fit gemacht.  Letztendlich konnte der Riese nicht nur repariert, sondern auch die eigentlich erst für 2023 geplante Grundinstandsetzung in zehn Wochen abgeschlossen werden.

Wenn alles planmäßig verläuft, wird Bagger 284 noch bis 2030 in Betrieb bleiben und anschließend in den wohlverdienten Ruhestand gehen.

Weitere Fakten:

  • Gebaut 1973 (ein Krupp-Gerät) wird der Bagger 2023 stolze 50 Jahre alt. 
  • Neben insgesamt sechs Schaufelradbaggern im Tagebauch Garzweiler ist der Bagger 284 eines von drei Kohlefördergeräten (neben dem Bagger 262 und Bagger 285) 
  • Jährliches Fördervolumen: rund 7 Millionen Tonnen Braunkohle