Umfangreiche Instandhaltung von Bagger 260 auf der obersten Sohle des Tagebaus Hambach

Ein Gigant in der Werkstatt

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Seit dem 1. Februar steht der Schaufelradbagger 260 in der „Werkstatt“. Auf dem Programm steht eine Grundinstandhaltung. Diese war notwendig geworden war, weil der Bagger wegen des Reservebetriebs nun doch nicht wie geplant zum Jahresende außer Betrieb gehen konnte.

Die Werkstatt, das ist in diesem Fall eine vorbereitete plane Fläche auf der obersten Sohle des Tagebaus Hambach, rund 500 Meter vom letzten Einsatzort des Baggers entfernt. Dort stehen Container für Mensch und Material, auch für Strom und Licht ist gesorgt – eine richtige Baustelle. 500 Meter Wegstrecke, das klingt nicht nach viel, ist aber für den Giganten aus Stahl nur sehr langsam zu bewältigen - zumal vor allem die Raupenketten erneuert werden müssen: Die „Reifen“ sind komplett abgefahren.

Doch wie funktioniert ein „Reifenwechsel“ bei diesem schweren Gerät? „Um den kompletten Bagger zu entlasten und an die Ketten zu kommen, bauen wir in Gruben Fundamente aus Stahlträgern und Hartholz ein und setzen darauf Hydraulikzylinder. Das funktioniert wie ein riesiger Wagenheber, der Bagger wird quasi aufgebockt“, erklärt Projektleiter Nick Wilden. Damit die Arbeiter und die verschiedenen Gewerke loslegen können, wird das Gerät mit Hochdruckreinigern gereinigt. „Der Bagger muss von Schlamm und Erdreich befreit werden, damit wir überhaupt an die Bauteile kommen“, so Wilden. Bis Mai sollen die umfangreichen Arbeiten dauern. Der Einsatz der verschiedenen Gewerke ist bis ins Detail durchgeplant, auch die Ersatzteile werden nicht zwischengelagert, sondern zum Einbau punktgenau angeliefert. Das Schaufelradgetriebe wird vollständig zerlegt und die Verzahnungsteile zur Überholung in die Werkstatt gebracht – anders wäre die Runderneuerung nicht möglich.

Eine wichtige Rolle bei der Lieferung der Teile spielt die Hauptwerkstatt der RWE Power in Frechen-Grefrath. Die Belegschaft arbeitet dort mit hoher Motivation daran, die benötigten Teile zu fertigen und bereitzustellen. Da die Planungszeit für die Instandhaltung wegen des von der Bundesregierung kurzfristig geforderten Reservebetriebs kürzer war als sonst bei Vorhaben dieser Art, werden verstärkt externe Zulieferer und regionale Partnerfirmen eingesetzt. Bis der 260er wieder einsatzbereit ist, übernimmt Bagger 291 die Aufgabe, den Abraum auf der ersten Sohle abzubaggern.

Weitere Fakten zum 260er:

  • Jährliches Fördervolumen: rund 15 Millionen Kubikmeter Abraum
  • Neben insgesamt sieben Schaufelradbaggern im Tagebau Hambach ist der Bagger 260 eines von fünf Abraumfördergeräten
  • Gebaut 1962 (Krupp-Gerät)
  • Höhe: rund 73,3 m
  • Dienstgewicht: 7386 t
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