Beweidung mit Rinderherden im Rheinischen Revier als wichtiger Motor der Biodiversität

Hambacher Artenschutzkonzept geht auf

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Sie erhalten viel Aufmerksamkeit von Kindern, Tagestouristen und Anwohnern – dabei sind die Glanrinder-Herden rund um die rekultivierten Flächen am Tagebau Hambach streng genommen nur Mittel zum Zweck. Sie - und vor allem ihre Hinterlassenschaften - dienen dem Zweck des Artenschutzes und der Biodiversität.

Das Artenschutzkonzept für den Tagebau Hambach wurde vor vielen Jahren verabschiedet und beinhaltet zahlreiche Maßnahmen, unter anderem zum Schutz der vom Tagebau bedrohten Bechsteinfledermaus. Die Rechnung ist ganz simpel: Jeder Kuhfladen zieht ganze Scharen von Insekten an. Diese Insekten dienen den Vögeln und Fledermäusen als wertvolles, nahrhaftes Futter. Bleibt das Futter, bleiben auch die von RWE geschützten Arten.

Mittlerweile sind es rund 15 Höfe in Tagebauumgebung, die Teile ihrer halboffenen Flächen mit kleinen bis mittleren Rinderherden extensiv beweiden und dank Kuhdung auf künstliche Düngezugaben verzichten. „Jede neue Zusage eines weiteren Hofes nach Anwerbung, Beratung und Aufbau einer Vertrauensbasis war für uns ein Erfolgserlebnis. Die anschließende Zusammenarbeit fußt auf einer hohen Partizipation der Höfe und dem guten Gefühl, gemeinsam im Artenschutz aktiv zu sein“, erklärt Projektleiterin Katharina Röttgen, die als Liegenschaftlerin bei RWE Power viel Zeit in die Suche von Weideflächen investiert hat.

Jede Landwirtin und jeder Landwirt fand einen eigenen Weg, die Beweidungsform für sich zu nutzen. Bei allen Landwirtinnen und Landwirten durchgesetzt hat sich die tiergerechte Mutterkuhhaltung, bei der die Kühe mit Bullen und Kälbern ganzjährig auf den Weiden stehen, viel Auslauf genießen und fleißig Nachwuchs produzieren. Gregor Eßer ist mit seiner Forschungsstelle für Rekultivierung ebenfalls in das Weideprojekt involviert und sagt: „Das Hambacher Artenschutzkonzept gehört quantitativ und qualitativ sicherlich zu den größten Deutschlands. Den Effekt von Insektenpopulationen auf die Biodiversität sollte man keinesfalls unterschätzen. Wenn eine friedliche Weidelandschaft von Manheim bei Einbruch der Dunkelheit zum Jagdrevier ganzer Fledermaus-Schwärme wird, bestätigt das den großen Erfolg unserer Maßnahmen.“