Eine effektive Zusammenarbeit zwischen der RWE Power und dem Ausbildungszentrum Gustorf

Erfolge in der Erforschung der Auswirkungen von Wasserstoff auf andere Stoffe

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Wasserstoff ist bekanntlich eine, wenn nicht gar die Säule der Energiewende. Doch die Wechselwirkung zwischen Wasserstoff und anderen Stoffen wie zum Beispiel Stahl kann tückisch sein. Bei manchen Werkstoffen führt ein Eindringen des Wasserstoffs zu einer teils signifikanten Schwächung. Um solche Veränderungen zu prüfen, benötigt es neue Gerätschaften, wie beispielsweise einer Zugprüfmaschine Mit dieser wird eine innovative Prüftechnik erprobt, die unter anderem mit deutlich weniger Sicherheitsrisiko und entsprechend weniger Aufwand den Wasserstoff-Einfluss auf andere Stoffe bestimmt. Was hier anders ist: Normalerweise wird viel Wasserstoff innerhalb einer Druckkammer von außen auf die Zugprobe „losgelassen“. Bei dem neuen Verfahren befindet sich eine sehr geringe Menge Wasserstoff während der Prüfung im Inneren der Probe. Dieser High-Tech-Check funktioniert allerdings nur dank der engen Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum Gustorf.

Bohrung stellt große Herausforderung dar

Die Fertigung des neuen Probentyps in Form eines Röhrchens ist nicht trivial. Die größte Herausforderung liegt in der Herstellung der Tieflochbohrung, in welche der Wasserstoff während der Prüfung gefüllt wird. Diese hat einen Durchmesser von gerade einmal zwei Millimeter, muss allerdings bis zu 150 Millimeter tiefgebohrt werden. Um dies zu gewährleisten, wurde ein mehrstufiger Bohrprozess unter Einsatz von maßangefertigten Spezialbohrern entwickelt. Was sich kompliziert anhört, ist es auch.

Gute Erinnerung an die Ausbildung

Im Werkstofflabor standen die dazu notwendigen Maschinen jedenfalls nicht zur Verfügung. Labor-Mitarbeiter Timo Koenigs, gelernter Zerspanungsmechaniker, erinnerte sich jedoch an seine Zeit im Ausbildungszentrum Gustorf. Dank der Expertise seiner ehemaligen Ausbilder Alexander Kraus und Heiko Mertens konnte gemeinsam ein verlässlicher Fertigungsprozess an der im Unternehmen einmaligen CNC-Drehmaschine realisiert werden. Auf diese Weise läuft die komplexe Proben-Produktion wie am Schnürchen. „Ich bedanke mich herzlich bei den Mitarbeitenden in Gustorf für die unbürokratische, schnelle und wertvolle Unterstützung.“ freut sich Barbara Waldmann, Leiterin des Werkstofflabors.

Andere werden aufmerksam

Die erfolgreiche Zusammenarbeit des Werkstoff-Hubs von RWE und des Ausbildungszentrums in Grevenbroich hat sich schnell rumgesprochen. „Vor kurzem war der TÜV in unserem Wasserstoff-Labor“, berichtet Projektleiter Stephan Elsen-Humberg. Die Experten waren nach seinen Angaben nicht nur sehr angetan von dem, was unser Unternehmen generell dort leistet. „Es gibt die Anfrage, ob wir Proben für sie anfertigen können und – bis der TÜV selbst dazu in der Lage ist – auch entsprechende Werkstoff-Tests vornehmen können.“