Hauptuntersuchung von Block F in Neurath abgeschlossen

Mit frischer Kraft wieder am Netz

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Die Hauptuntersuchung (HU) des Neurather Blocks F abgeschlossen: Seit Montagabend, 9. Oktober, ist der Block wieder am Netz und speist seitdem mehr als 1.000 Megawatt Strom ins Netz - genug Energie für 3 Millionen Menschen. Das weltweit modernste Braunkohlenkraftwerk war rund 59 Tage lang einer planmäßigen Hauptuntersuchung unterzogen worden.

Alle vier Jahre müssen die Blöcke zum TÜV, besser gesagt: Die TÜV-Prüfer kommen ins Kraftwerk. Der einstige Technische Überwachungsverein ist in der Tat beteiligt. So nahm er vor zwei Wochen die Kesseldruckprobe ab. Dabei wird der kalte Dampferzeuger mit Wasser gefüllt und unter einen erhöhten Druck gesetzt. Ein Erfolg für die Arbeit der zeitweise bis zu 1.100 beteiligten Fachleute von RWE und ihren bis zu 50 Partnerfirmen.

RWE Power nutzte die HU wie üblich, um Reparaturen auszuführen und Verschleißteile auszutauschen, so zum Beispiel die bald ausgeglühten Schamottsteine der ausgemauerten Rücksaugeschächte.

„Eine HU und die damit verbundenen Reparaturen sind eine riesige logistische Herausforderung“, sagte Revisionsleiter Michael Schütt bei einem Rundgang mit NGZ-Journalist Christian Kandzorra. Der Transportstress strapaziert die Terminplanung nicht nur bei den Schwertransporten von und zu großen Instandsetzungswerken, wie bei Siemens Energy in Mülheim/Ruhr, wohin der Läufer und das Innengehäuse der Speisepumpenantriebsturbine expediert wurden.

Auch hausintern gab es einen Flaschenhals: Nur zwei große Lastenaufzüge stehen in Block F zur Verfügung - genug für den Alltag, zu knapp, wenn es gilt, die vielen hundert Gerüstbauer und Instandhalter auf den 42 Etagen schnell mit Gerät und Materialien zu versorgen. Wer schon mal zur Check-out-Zeit eine Viertelstunde auf den Hotelaufzug gewartet hat, ahnt, wie wichtig die Lifts für das Großprojekt Hauptuntersuchung sind. Die Aufzüge mussten deshalb vorher selbst für den dreischichtigen Dauerstress gewartet werden. Fachleute waren zu jeder Zeit in Bereitschaft, um Störungen fix zu beheben. „Wir hatten extra Aufzugsführer engagiert, die darauf achteten, dass die Aufzüge nicht überlastet wurden“, so Michael Schütt. Die Stockwerke der Aufzugtürme sind übrigens nicht mit „E“ oder „4.OG“ bezeichnet, sondern mit den Meterangaben des jeweiligen Niveaus: Bei „162,1“ ist in Block F das höchste Level erreicht.

Erstklassig war wohl auch die Arbeitssicherheit organisiert, lobt Spartenleiter Karl-Heinz Stauten: Glücklicherweise hat sich in der HU kein einziger meldepflichtiger Arbeitsunfall ereignet. „Darüber freuen wir uns genauso wie darüber, dass der Block jetzt wieder am Netz ist“, berichtete Michael Schütt.