Aufbruchstimmung in der Hauptwerkstatt Grefrath – Immer mehr Züge externer Kunden rollen in die riesigen Hallen

„Wie ein Start-Up im Konzern“

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Sie sind länger, schlanker und moderner: Zwischen den mächtigen Kohlewagen der eigenen Schwerlast-Werksbahn fallen die Personennahverkehrszüge in der Hauptwerkstatt der RWE Power in Grefrath sofort auf.

Die Kunden, die ihre Güterwagen und Personenzüge in die Hauptwerkstatt Grefrath bringen, schätzen die gute Anbindung an das Schienennetz, die Kompetenz der RWE-Kolleginnen und Kollegen sowie die Ausstattung der Werkstatt. „In unseren Hallen können wir bis zu 200 Meter lange Züge bearbeiten“, sagt Thomas Nieß, Abteilungsleiter Instandhaltung Bahn. Dimensionen, die es außerhalb der Deutschen Bahn nur selten gibt. Zudem können alle notwendigen Dienstleistungen an einem Standort angeboten werden. Selbst das Thema Elektromotoren wird von einem Partnerunternehmen abgedeckt, das einen Teil der Hallen angemietet hat. Im Jahr 2022 wurden die ersten Kundenaufträge bearbeitet, inzwischen macht das externe Geschäft rund fünf bis zehn Prozent des Umsatzes aus, mit stark steigender Tendenz. 

„Unser Ziel ist es, das durch den vorzeitigen Kohleausstieg wegfallende Volumen durch Aufträge externer Kunden zu kompensieren“, sagt Nieß. Denn wenn weniger Braunkohle transportiert wird, müssen auch weniger der rund 1.000 Fahrzeuge der RWE-Flotte gewartet und Instand gesetzt werden. Mit der Marktöffnung soll die Zahl der aktuell rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst gehalten und vor allem den jüngeren eine Zukunftsperspektive geboten werden. „Mit den neuen Aufgaben wird auch die Arbeit vielfältiger. Die Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle“, sagt Nieß. So müssten etwa W-Lan oder digitale Funksysteme nachgerüstet werden.  

Die neuen Marktchancen der Hauptwerkstatt stoßen nicht nur bei potenziellen Kunden, sondern auch bei den Medien auf wachsendes Interesse. Kürzlich war der Kölner Stadt-Anzeiger zu Besuch, auch Fachverlage haben sich gemeldet. „Wir sind wie ein Start-up im Konzern“, fasst Thomas Nieß die Aufbruchstimmung zusammen.