Der Tagebau Hambach liegt zwischen Jülich im Kreis Düren und Kerpen (Rhein-Erft-Kreis) im Herzen des rheinischen Braunkohlenreviers. Er wurde 1978 in der Nähe des Niederzierer Ortsteils Hambach begonnen und nimmt seither den größten Teil des gleichnamigen Forstes in Anspruch.
Unter dem 85 Quadratkilometer großen Abbaufeld lagern in bis zu 470 Metern Tiefe 2,5 Milliarden Tonnen Braunkohle, die bis zur Mitte des Jahrhunderts gewonnen werden sollen. Der Tagebau Hambach und die beiden Schwesterbetriebe Garzweiler und Inden decken mit ihrer Produktion rund 40 Prozent des Strombedarfs von NRW.
Größte Bagger der Welt im Einsatz
Die rund 1.300 Beschäftigten des Tagebaus Hambach arbeiten mit den größten selbstfahrenden Arbeitsmaschinen der Welt: Die Schaufelradbagger sind 220 Meter lang, 96 Meter hoch und 13.500 Tonnen schwer. Mit 10 Metern pro Minute sind sie alles andere als schnell. Bei ihnen kommt es viel mehr auf Förderleistung an: Sie können täglich 240.000 Tonnen Kohle oder Kubikmeter Abraum bewegen - genug, um ein Fußballstadion 30 Meter hoch zuzuschütten. Die Bagger werden von drei bis vier Mitarbeitern pro Schicht bedient.
Der größte Teil des Abraums wird auf der bereits ausgekohlten Seite des Tagebaus Hambach verkippt. Er bereitet damit der Rekultivierung den Boden. Dagegen gelangt die Braunkohle auf der 22 Kilometer langen Hambachbahn, einer zweigleisigen Werksbahnstrecke, zu den Abnehmern – den Kraftwerken und Veredlungsbetrieben des Unternehmens zwischen Grevenbroich und Hürth. Der Tagebau Hambach fördert pro Jahr rund 40 Millionen Tonnen Braunkohle.
Beliebtes Ausflugsziel entstanden
Weithin sichtbares Markenzeichen des Tagebaus ist die Sophienhöhe, ein bewaldeter Berg, der die ebene Landschaft um 200 Meter überragt. Er birgt einen Teil der Aufschlussmassen des Tagebaus. Seine Aufschüttung und Aufforstung wurde 1978 begonnen. Seither wurden über 10 Millionen Bäume gepflanzt. Mehr als 120 Kilometer Wege erschließen das von Anfang an beliebte, komplett autofreie Erholungsgebiet den Wanderern und Freizeitsportlern. Die Artenvielfalt ist nachgewiesen hoch.
Neben der forstlichen und landwirtschaftlichen Rekultivierung wird der Tagebau nach seinem Auslaufen eine Mulde für einen rund 40 Quadratkilometer großen See hinterlassen. Er wird über mehrere Jahrzehnte mit wieder ansteigendem Grundwasser und mit Rheinwasser aus einer Pipeline gefüllt.
Für den Fall möglicher Umweltbelastungen durch den Tagebau Hambach steht Ihnen unser Bürgertelefon zur Verfügung.